Innovatives Artenschutzprojekt: Virtueller Rundgang durch das Artenschutzhaus Stemmen

März 2025

Möllenbeck-Stemmen. Die Unternehmensgruppe Reese demonstriert mit der Umsetzung des Artenschutzhauses, wie bestehender Bausubstanz durch gezielte, umweltfreundliche Umbaumaßnahmen neues Leben eingehaucht werden kann. Mit diesem zukunftsweisenden Projekt wird nicht nur ein neuer Lebensraum für teils bedrohte Tierarten geschaffen, sondern auch ein interaktives Bildungsangebot für Naturfreunde und Interessierte etabliert, das ab sofort als virtueller Rundgang auch online erlebt werden kann.

Virtueller Rundgang: Interaktives Erleben des Artenschutzhauses

Ab sofort können Besucher und Interessierte das Artenschutzhaus über einen neuen virtuellen Rundgang interaktiv erkunden. Dieser digitale Rundgang bietet detaillierte Einblicke in die architektonischen Maßnahmen und die ökologischen Konzepte des Projekts und ermöglicht so einen barrierefreien Zugang zu jeder Jahreszeit, ohne das Brutgeschehen zu stören. Darüber hinaus bietet der Rundgang die Möglichkeit, kontinuierlich Daten und Medien wie Videos hinzuzufügen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Informationstafel direkt vor dem Gelände, die fundierte Hintergrundinformationen zu den umgesetzten Maßnahmen und den fachlich spannenden Ergebnissen des laufenden Monitorings präsentiert.

Das Artenschutzhaus: Ein Vorreiterprojekt im Naturschutz

Das Artenschutzhaus ist ein Projekt des Kieswerks H. Pampel GmbH & Co. KG, das im Jahr 2020 eingerichtet wurde, um künftige Eingriffe im Vorfeld positiv auszugleichen. Im Rahmen der Umgestaltung des Artenschutzhauses wurden gezielt Maßnahmen umgesetzt, die sowohl dem Artenschutz als auch der Umweltbildung dienen. So wurde der Keller als Winterquartier für Fledermäuse und Amphibien adaptiert, während Nisthilfen für Vögel und Insekten installiert wurden. Eine Begrünung der Außenfassade sowie die Anlage einer Obstwiese ergänzen das Gesamtkonzept, das den Fokus auf nachhaltige Nutzung und den Erhalt der Biodiversität legt.

Erfolgreicher Artenschutz: Positive Ergebnisse der Untersuchung

Dass das Projekt bei der tierischen Bevölkerung Anklang findet, zeigen die letzten Untersuchungsergebnisse. Es konnten mindestens 21 Vogelarten nachgewiesen werden, die das Artenschutzhaus zur Überwinterung und während der Brutzeit nutzen. Für mindestens neun Fledermausarten, wie beispielsweise die Fransenfledermaus oder die Zwergfledermaus, konnte mithilfe bioakustischer Erfassungen die Nutzung des Areals als Jagdhabitat festgestellt werden. Für gebäudebewohnende Tierarten, wie die Zwergfledermaus, stellt das Artenschutzhaus zudem ein Quartier dar. Die angelegten Gewässer auf dem umgebenden Gelände bieten dem in Niedersachsen als „gefährdet“ eingestuften Kammmolch einen geeigneten Lebensraum. Neben dem Kammmolch kommen alle vier in Deutschland beheimateten Molcharten auf dem niedersächsischen Teil der Fläche vor. Mittels Wildtierkameras wurden darüber hinaus noch viele weitere Besucher entdeckt, wie beispielsweise der Steinmarder oder der Waldkauz, der es sich im Schornstein gemütlich gemacht hat. Auch „Störenfriede“ wie Hauskatzen oder der invasive Waschbär lassen sich gelegentlich im Artenschutzhaus blicken. Diese beeinträchtigen das Brutgeschehen und andere Hausbewohner allerdings nicht, da genügend Versteck- und Nistmöglichkeiten außerhalb ihrer Reichweite platziert wurden.

WRM-Reese Unternehmensgruppe & patroVIT: Engagement für Natur- und Landschaftsschutz

Die gewonnenen Ergebnisse liefern nicht nur wichtige Erkenntnisse für den Naturschutz, sondern eröffnen auch neue Perspektiven für die Integration von Umweltschutzkonzepten in die Stadt- und Landschaftsplanung. In den letzten zwei Jahren sowie auch in der aktuellen Planung wurden und werden regelmäßig Kinderaktionstage mit spannenden Themen zu Fledermäusen, Obstwiesen oder dem Entdecken der Natur durchgeführt. Auch Führungen für interessierte Erwachsene fanden und finden auf dem Gelände statt. Das Projekt ist damit ein herausragendes Beispiel für praxisnahe, innovative Lösungen, die den Erhalt unserer Lebensräume fördern.

Ökokonto: Ein nachhaltiges Modell für die Zukunft

Das Artenschutzhaus in Rinteln-Möllenbeck/Kalletal-Stemmen ist ein Projekt des Kieswerks H. Pampel GmbH & Co. KG der Unternehmensgruppe Reese und wird durch die patroVIT Ökologische Betriebsbegleitung & Landschaftsplanung GmbH betreut. Es wird als Ökokonto gepflegt, das als Instrument zur Bevorratung von Kompensationsflächen und Maßnahmen für künftige Eingriffe in Natur und Landschaft dient. Die Fläche wird seit 2020 in diesem Sinn als Vorratsfläche für Ökopunkte genutzt, die einen Gegenwert zu einer bereits erfolgten ökologischen Aufwertung der Natur darstellen. Zudem werden Pflegemaßnahmen und die Erfolgskontrolle durch das Kieswerk H. Pampel finanziert.

Fotos:

Gruppenbild 1 von Igor Vucinic

Von links: Jörg Spieler (Spieler Internetdienste), Julienne Wansner (Arten-Monitoring), Luzi Kölling (WRM Reese), Antonia Wiese (Monitoring), Christian Höppner (patroVIT Ökologische Betriebsbegleitung & Landschaftsplanung GmbH), Jörg-Peter Kölling (WRM Reese).

Gruppenbild 2 von Igor Vucinic

Von links: Julienne Wansner (Arten-Monitoring), Christian Höppner (patroVIT Ökologische Betriebsbegleitung & Landschaftsplanung GmbH), Antonia Wiese (Monitoring)

Screenshots Virtueller Rundgang von Jörg Spieler (SPIELER 360)

Andere von Christian Höppner

Links zum virtuellen Rundgang:

Erklärungen auf unserer Seite: Artenschutzhaus
Virtueller Rundgang: https://www.artenschutzhaus-stemmen.de/

 

 

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